Teich bei Kladska (Glatzen)   Marienbad: Singende Fontäne   Musikgruppe im Karlsbad   Brunnen simpolisiert ein Engel, das Wahrzeichen in der Fahne von Pilsen   Eger-Marktplatz

Wanderung durch Tschechien

 

 

Home

Info
Tschechien

2. Etappe
Bilder

Übersicht
Berichte

Bilder-
galerie

 

Wanderbericht Wandersymbol für Wanderberichte

Wanderung durch das nordwestliche Böhmen (Egerland)

(2) Von Cheb (Eger) nach Mariánské Lázné (Marienbad)

Unterwegs im Jahre 1916
 aufgezeichnet von Harald, Felix  und Wolfgang 

Mittwoch 17.08. Wanderung:
Mýtina
(Altalbenreuth) Cheb (Eger) 14,5 km

 Patroullienstraße und ein beliebter Wallfahrtsort

 

Bereits gegen 9:45 Uhr konnten wir unsere 14,5 km lange Wanderung von Mýtina (Altalbenreuth) nach  Cheb (Eger) beginnen.
Der kleine Ort Mýtina (Altalbenreuth) lag nach dem II. Weltkrieg unmittelbar am Eisernen Vorhang. Um freies Schussfeld zu erhalten, wurden über 90 % der Gebäude abgerissen. Deshalb sind heute auch nur noch 11 Häuser mit 16 Bewohnern vorhanden.
Oberhalb des Orts fielen uns die großen zerfallenen Gebäude auf. Es handelt sich um eine ehemalige Kaserne der Grenztruppen des Warschauer Pakts.

 

Das rote Wanderzeichen mit der weißen Spiegelung führte uns zuverlässig auf einer schnurgeraden asphaltierten Fahrstraße in nördlicherVom ehemaligen Grenzweg blickt man die die Täler des Böhmischen Waldes Richtung weiter. Schnell war uns klar, dass es sich um die ehemalige, von den Grenzsoldaten benutzte Patroullienstraße handelt. Heute benutzen zahlreiche Mountain-und E-Biker sowohl aus Franken als auch Tschechien diese abgelegene Route.

Wald und Wiesen wechseln sich ab, und gelegentlich ergab sich eine hervorragende Fernsicht auf das Naturschutzgebiet ČESKÝ LES (Böhmischer Wald) mit den im Talkessel liegenden Ortschaften und den bewaldeten Bergeshöhen.

Nach 5 km tauchte beim Ort Starý Hrozňatov (Altkinsberg) die Wallfahrtskirche Maria Loreto vor uns auf.
Nach 1945 wurden die die deutschen Bewohner
 vertrieben. Die Wallfahrtkirche stand im Sperrgebiet der Grenzüberwachungs-Zone und war damit der Zerstörung durch die Grenzsoldaten ausgesetzt.Wallfahrtskirche Maria Loreto 1952 wurde der Glockenturm angezündet und anschließend verfiel der Wallfahrtsort zu einer Ruine.

Erst nach dem Zerfall des kommunistischen Systems begann durch Hilfe und Zusammenarbeit von deutscher und tschechischer  Seite der Wiederaufbau.
Den Mittelpunkt der Anlage bildet die Maria-Gottes-Kapelle, die von einem Kreuzgang umgeben ist. Heute ist sie wieder ein beliebtes Ausflugsziel für viele Pilger und Besucher.

 

Auf den letzten 9 km gelangten wir auf einen sehr belebten Radweg, der Waldsassen in Deutschland mit Cheb (Eger) in Tschechien verbindet.

 

Um 16:00 Uhr hatten wir die Vororte von Cheb (Eger) durchquert und erreichten bald wieder unser Hotel Slavie“ in der Fußgängerzone.

 

Unterkünfte und Wanderstrecke

 

 

Weitere Bilder der Wanderung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom ehemaligen Patroullienweg blickt man auf das Naturschutzgebiet  Böhmischer Wald

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kreuzgang der Wallfahrtskirche
Maria Loreto

 

a

a

 

Donnerstag 18.08.Wanderung:
Mýtina
(Altalbenreuth)  Zámek Kynžvart (Schloss Königswart) 19,7 km

 

Spionage und geniale fürstliche Idee

 

Ausgangspunkt war wie am Tag zuvor die Wegkreuzung oberhalb des kleinen Orts Mýtina (Altalbenreuth). Auch heute folgten wir dem roten Wegzeichen mit der weißen Spiegelung.
Vorbei ging es an noch nicht abgeernteten Getreidefeldern, Wiesen und durch Wald, leider zunächst wieder auf dem asphaltierten Grenzweg.

 

 

Der Grenzer auf dem Tillenberg schaut in Richtung Westen

Bald tauchte ein bewaldeter Höhenrücken mit der Spitze eines Fernsehturms auf, der 939 m hohe Dyleň (Tillenberg), der zweithöchste Berg des nordböhmischen Waldes. Zur Zeit des Kalten Krieges wurde von hier aus ganz Bayern vom Warschauer Pakt abgehört und ausspioniert.
Um 12:30 Uhr wollten wir auf dem Gipfel unsere Mittagspause einlegen. Der Aufstieg von 300 m erwies sich als anstrengend und schweißtreibend.
Unmittelbar nachdem wir uns an zahlreichen Heidelbeersträuchern gestärkt hatten, gelangten wir zu einem mit Stacheldraht und Hunden bewachten Gipfelgelände, die frühere Abhöranlage und heutige Funk- und Fernsehstation. Ein Zutritt ist nicht erlaubt.
Durch die hohen Bäume auf dem Gipfel war keine Fernsicht möglich.

 

Auf der anderen Bergseite ging es dann auf dem asphaltierten Zufahrtsweg vom Gipfel abwärts. Unterwegs begegneten uns einige Pilz- und Heidelbeersammler.


Über Vysoká (Maiersgrün) und der Fahrstraße nach Stará Voda (Altwasser) erreichten wir das ehemalige Schloss des Fürsten Metternich, das
Zámek Kynžvart (Schloss Königswart). Heute befinden sich hier ein großer Golfplatz, ein Restaurant und ein Hotel.

Es wird berichtet, dass Fürst Metternich sich für den Umbau des Schlosses 45 Mio. Euro (nach heutigem Wert) vom Bankhaus Rothschild in Frankfurt lieh. Durch die geniale Idee den Kindern Rothschilds den Adelstitel zu verleihen, musste Metternich dem Bankhaus seine Schulden niemals zurückzahlen.

Schloss Metternich

Unterkünfte und Wanderstrecke

 

Weitere Bilder von der Wanderung

 

 

 

 

 

Ein Relikt aus dem Kalten Krieg:
Auf dem
Dyleň (Tillenberg) schaut der steinerne Grenzer in Richtung Klassenfeind

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zámek Kynžvart (Schloss Königswart), ehemaliges Schloss der Familie Metternich

 

Freitag 19.08. Wanderung:
Zámek Kynžvart (Schloss Königswart) Mariánské Lázné (Marienbad) 12,1 km

 

Prunkvoller Adelssitz und Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre

 

Obwohl es abends zuvor mit 10 0 C doch ziemlich kühl war, hatten wir heute sommerliches und sonniges Wetter.

Nach dem Frühstück begaben wir uns zum Zámek Kynžvart (Schloss Königswart) – unmittelbar an unserer Unterkunft gelegen.

Die Bibliothek im Schloss KönigswartDas imposante Gebäude steht in einem großen mit altem Baumbestand ausgestatteten 270 ha großen englischen Park. Der berühmteste Besitzer war Clemens Wenzel Lothar Graf von Metternich-Winneburg (1773 – 1859).

Unter seiner Regie wurde der Wiener Kongress abgehalten (1814-1815), der die internationalen Beziehungen nach der Niederlage Napoleons durch Verträge neu regelte. Das Schloss Königswart war ursprünglich ein Barockschloss. Metternich ließ es zwischen 1820 und 1833 im Empirestil umbauen. Er nutze das Schloss hauptsächlich als Sommerresidenz und es blieb bis 1945 im Besitz der Familie Metternich.

 

Durch die Führung erhielten wir einen tiefen Einblick in den Tagesablauf des Grafen von Metternich: Um 6:00 Uhr stand er auf, frühstückte, spielte mit seinen Kindern, machte Ausritte und saß um 10:00 Uhr an seinem Schreibtisch. Selbst nach 22:00 Uhr fanden  noch diplomatische Empfänge sowie festliche Veranstaltungen statt.

Sein “Kanzler- Arbeitszimmer“, Musikzimmer, Großer Tanzsaal, Speisesaal, Bibliothek sowie die Schloss-Kapelle konnten besichtigt werden.

 

Am Rande des Golfplatzes entlang, wo morgens schon zahlreiche Golfer ihrem Hobby nachgingen, wanderten wir dann über den Kurort Láznĕ Kynžvart (Bad Königswart) weiter in Richtung Mariánské Lázné (Marienbad). Die 11 km lange Strecke Das Cafe Bohemia auf dr Hauptstraße von Marienbadbestand erneut aus Asphaltstraßen.

Láznĕ Kynžvart (Bad Königswart) hat sich auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen eingestellt.

Bereits gegen 14:30 saßen wir im habsburgischen Stil errichteten Café Bohemia in der Hauptstraße des berühmten Kurortes Mariánské Lázné (Marienbad).

 

 

Unterkünfte und Wanderstrecke

 

Weitere Bilder von der Wanderung

 

 

 

 

 

 

 

Die Bibliothek im Zámek Kynžvart (Schloss Königswart)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Café Bohemia in der Hauptstraße von Mariánské Lázné (Marienbad).

 

 

 

Samstag 20.08.
Besichtigung
: von Mariánské Lázné (Marienbad)

 

Wertvoller als Gold, letzte große Liebe und „Singende Fontäne“

 

Für heute hatten wir einen Ruhe- und Besichtigungstag vorgesehen.
 
Zunächst gingen wir ins Zentrum von Mariánské Lázné (Marienbad), um uns die russisch-orthodoxe Kirche Die Russische Kirche des Heiligen Wladimir in Marienbaddes Heiligen Wladimir (Kostel Svatého Vladimira) anzusehen. Gebaut wurde sie 1902 mit Spenden der russischen und serbischen Kurgäste.
Besonders hervorzuheben ist eine Ikone, auf der sämtliche Heiligen der russisch-orthodoxen Kirche abgebildet sind. Es bedurfte einer Lupe, um die vielen Heiligen erkennen zu können.

Eine Augenweide ist der Ikonostas. Er trennt den Altar vom Rest der Kirche und wird nur während des Gottesdienstes geöffnet. Für den Ikonostas wurden Zinkplatten und Keramik verwendet, wobei zur Verzierung mit Gold nicht gespart wurde. Die Blaufärbung auf den Bildern erfolgte mit Kobalt, das zur damaligen Zeit teurer als Gold war.

 

Nach der Besichtigung mussten wir uns beeilen, um den Zpívající fontána (Singende Fontäne) Singende Fontäne in Marienbadaufzusuchen. Zu jeder ungeraden Stunde sind die computergesteuerten Wasserspiele unterstützt von aktuellen Schlagern (z.B. My Heart Will Go On“ aus dem Film Titanic) zu sehen und zu hören.

Von den“ Singenden Fontänen“ waren wir so begeistert, dass wir sie am Abend erneut aufsuchten, um uns die Wasserspiele illuminiert anzusehen. Passend wurde das Lied „Time to say goodbye“ mit Andrea Bocelli und Sarah Brightman gespielt.

 

Gleich dahinter erstreckt sich der 120 m lange Arkadengang, die Nová kolonáda (Neue Kolonnade). Das Bauwerk ist eine Gußeisenkonstruktion aus dem Jahre 1889. Es zählt zu den schönsten Kurgebäuden von Marienbad und ist mit seinen Cafés und Geschäften ein beliebter Treffpunkt.
Daneben liegt der Křížový pramen (Kreuzbrunnen)-Pavillon. Hier lassen sich drei verschiedene Quellwasser probieren.

 Goethedenkmal vor dem Haus, in dem Goethe damals wohnte. Heute ein Museum

Johann Wolfgang von Goethe war in Marienbad 4 Mal zur Kur. Er traf hier auf Ulrike von Levetzow, die ihn auf seinen geologischen Streifzügen begleitete.
Der 74-jährige Goethe verliebte sich in die 19 Jahre alte Ulrike und machte ihr an seinem Geburtstag einen schriftlichen Heiratsantrag. Auch das Angebot einer Wohnung in Weimar für die Mutter von Ulrike konnte sie nicht umstimmen: Sie lehnte seinen Antrag ab. 
Es war Goethes letzte große Liebe, eine Liebesquelle, die nicht sprudeln wollte.

Aus seiner Trauer heraus entstanden die Marienbader Elegien.
Goethe besuchte danach nie wieder Marienbad
.

 

Unterkünfte und Wanderstrecke

 

Weitere Bilder von der Wanderung

 

 

Die russisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Wladimir (Kostel Svatého Vladimira)  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Zpívající fontána (Singende Fontäne) in Marienbad

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Denkmal von Johann Wolfgang von Goethe in Marienbad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Wanderbericht: (03)

 Von Mariánské Lázné (Marienbad) nach Karlsbad

 

  Wanderbericht (01)

 Von Bad Brambach nach Cheb (Eger)

 

 

Die Wandergruppe

Impressum

Datenschutz

Seitenübersicht-Osteuropa