Montag
11.08. Gorce-Gebirge:
Dębno Podhalański →
Schronisko
na Turbaczu
Ein
UNESCO-Weltkulturerbe, Konditionsrückstände
und ein erster Wandergenuss
Ein Blick beim
Frühstück aus dem Fenster stimmte uns zuversichtlich: trocken,
Sonnenschein, blauer Himmel.
Pünktlich um 9:00 Uhr fuhr das bestellte Taxi vor und zunächst ging die
Fahrt entlang dem See Jezioro Czorsztyńskie, einem Rückhaltebecken von 9 km
Länge und 1,5 km Breite für den Fluss Dunajec. Unser Ziel war das
UNESCO-Weltkulturerbe, die Pfarrkirche św. Michała Archanioła (St.
Erzengel Michael) in
Dębno Podhalański, eine
Holzkirche aus dem Jahre 1490. Beim
Eintritt in die Kirche waren wir überwältigt von der Bemalung mit
pflanzlichen Motiven der Decken und Holzwände, die aus dem 16.
Jahrhundert stammen. Welche der heutigen Betonkirchen wird in 600 Jahren
noch so vollständig erhalten sein?
Eine Frau informierte uns durch Abspielen einer CD über die Geschichte
und die Bedeutung der einzelnen Kunstwerke der Kirche. Auch heute noch
werden in der Kirche an Wochenenden Gottesdienste für die örtliche
Bevölkerung abgehalten. Leider durfte in der Kirche nicht fotografiert
werden.

Weiter ging es dann zum 846 m hohen
Sattel Przełęcz
Knurowska, wo uns das rote Wanderzeichen des Beskiden-Hauptwegs erwartete.
Weidenröschen, Salbei, Heidelbeeren, Himbeeren waren am Wegesrand zu sehen
und das schuf eine gute Stimmung.
Zunächst ging es gemächlich über kleine Wiesen und durch Fichtenwäldchen.
Dann begann jedoch recht bald ein längerer, sehr steiler unangenehmer
Aufstieg, der all unsere Kondition erforderte.
Oben angelangt war jedoch nicht jeder mit seiner körperlichen Fitness
zufrieden.
Nachdem wir ein Hochplateau erreicht hatten, wurde der Wanderweg wieder
recht bequem mit schönen Aussichten auf den 1.211 m hohen Lubań und einige
andere der umliegenden Berggipfel. Auch der
See Jezioro Czorsztyńskie war im Tal gut zu
sehen. Leider konnten wir die Hohe Tatra aufgrund des mittäglichen Dunstes
nur schemenhaft erkennen.
Während unserer ausgiebigen Mittagsrast auf einer Bergwiese liefen
erstaunlich viele – teilweise wandermäßig gut ausgestattete - junge
Wanderer an uns vorbei.
Vor uns zogen auf einmal dunkle Regenwolken auf, so dass wir unsere
Mittagspause abrupt beendeten.
Bei einem weiteren Aussichtspunkt am 1.282 m hohen Berg
Kiczora kamen wir mit zwei
polnischen Wandererern ins Gespräch. Einer sprach sehr gut Deutsch. Er
erzählte, er habe nach seiner Tätigkeit beim polnischen Militär in
Würzburg und in Dresden gearbeitet.
Bald sahen wir auch auf einer
Alm unser Tagesziel, die Schronisko na Turbaczu. Wir waren überrascht von
der Größe der Unterkunft. Auffallend war das sehr groß geschindelte Dach.
Schlagartig
gegen 18:00 Uhr zog eine Nebelwand auf und kurz darauf fing es an kräftig
zu regnen - mit gelegentlichem Blitz und Donner.
Wir waren froh bei diesem Wetter nicht draußen unterwegs sein zu müssen.
Leider schloss die Hüttenküche schon um 20.00 Uhr, so dass wir alle
frühzeitig unsere „Kojen” aufsuchen mussten.
|
|
Unterkünfte und Wanderstrecke
Weitere Bilder von der Wanderung
UNESCO-Weltkulturerbe:
św. Michała Archanioła
(St.
Erzengel Michael) in
Dębno Podhalański
Bei besserem Wetter hätten wir diesen Blick auf die
Hohe Tatra
Długa Hala (Lange Heide),
im Hintergrund die
Schronisko na Turbaczu |
|
Dienstag
12.08. Gorce-Gebirge:
Schronisko na Turbaczu
→
Rabka-Zdrój
Nebelbänke,
sterbende Wälder und schnuckelige Berghütten
Die heftigen
Regenfälle in der Nacht waren bei unserem Abmarsch von der Schronisko (Berghütte)
vorbei. Bereits nach 10 Minuten hatten wir mit 1.310 m den höchsten Gipfel
des Gorce-Gebirges, den
Turbacz,
erreicht.
Aussicht bestand nicht, weil nach den Regenfällen die Landschaft
noch in Nebel eingehüllt war.
Auch hier waren ab einer Meereshöhe von 900 m sehr viele Bäume abgestorben
und niemand konnte uns Auskunft über die Gründe der Waldschäden geben.
Gegen 11:30 Uhr erreichten wir die
kleine Berghütte Schronisko na
Starych Wierchach. Es war an diesem Tag recht kühl. Deshalb machten wir
eine kleine Rast und stärkten uns mit Tee.
2 Wanderer auf dem Weg zum Berg Turbacz machten hier ebenfalls eine
Pause. Sie hatten mehrere netzstielige Hexenröhrlinge gefunden. Leider
konnten sie mit den Pilzen nichts anfangen und entsorgten sie zu unserem
Erstaunen in einer Mülltonne.
Bereits 1 ½ Stunden später konnten
wir auf 842 m Höhe in der
Schronisko na Maciejowej unsere Mittagspause machen. Die kleine
Berghütte machte auf uns einen sehr
gemütlichen Eindruck. Es roch nach frisch gebackenen Kuchen. Auch die
frisch zubereiteten Speisen mundeten uns.
In weniger als 1 ½ Stunden erreichten wir unser heutiges Ziel, die Pension
Amber in
Rabka-Zdrój
(Bad Rabka).
|
|
Unterkünfte und Wanderstrecke
Weitere Bilder von der Wanderung
Wanderhinweise an der
Schronisko na Turbaczu.
Da kann man sich nicht verlaufen!
Schronisko na Maciejowej
|
|
Mittwoch
13.08. Gorce-Gebirge:
Rabka-Zdrój
(Bad
Rabka)
Zug unter
Dampf, Stadt ohne Zentrum und jede Menge Kinder
Wenige Kilometer
südlich von
Rabka-Zdrój
(Bad Rabka) – an der Bahnlinie Krakau nach Zakopane –befindet sich am
Bahnhof von Chabówka das
Skansen Taboru Kolejowego , das
größte Eisenbahnmuseum Polens.
Gleich am Morgen planten wir eine Besichtigung.

Wir waren überrascht über die
vielen Besucher, die bei regnerischem Wetter hierher kamen. Auch hatten
wir uns nicht vorstellen können, wie viele alte Dampflokomotiven,
Eisenbahnwaggons zur Personenbeförderung in der 2. und 3. Klasse sowie
Güterwaggons hier zu besichtigen sind. Leider waren die meisten Exponate
nicht zugänglich. An einem alten Bahnbetriebswerk waren mehrere
Bahnarbeiter dabei, eine alte Dampflok zu restaurieren. Auf
Hinweistafeln wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass in der Hauptsaison an
mehreren Tagen in der Woche Nostalgie-Eisenbahnfahrten von Chabówka nach
Mszana Dolna angeboten werden.
Den Nachmittag verbrachten wir im Zentrum von
Rabka-Zdrój (Bad Rabka).
Auffallend waren die vielen jungen Eltern mit ihren Kindern.
Rabka-Zdrój (Bad Rabka) ist in Polen als der größte
Kinderkurort des Landes bekannt.

Während der sozialistischen Zeit wurden speziell Kinder mit
Atemwegserkrankungen aus den Kohlerevieren Polens hierhergeschickt. Auch
Kinder aus dem verstrahlten Gebiet von Tschernobyl (Weißrussland) werden
nach wie vor in jedem Jahr hier gepflegt.
Überrascht waren wir, dass der Ort kein erkennbares urbanes Zentrum hat.
Der riesige Kurpark nimmt den größten Teil der Stadt ein.
Im nördlichen Teil des Kurparks in der Straße Władysława Orkana befindet
sich der Springbrunnen "Fontanna ze słoniami", der mit Elefantenfiguren
eingerahmt ist. Eine Attraktion nicht nur für Kinder …..
Gut gefallen haben uns die Wasserspiele am Abend, wenn die Fontänen farbig
angestrahlt werden und sie sich entsprechend der Musik auf und ab bewegen.
|
|
Unterkünfte und Wanderstrecke
Weitere Bilder von der
Wanderung
Museum für Fahrzeuge und Bahntechnik in Chabówka (Skansen
Taboru Kolejowego)
Der Springbrunnen "Fontanna ze słoniami", immer
von Kindern umlagert
|
|