Wanderung durch Polen auf dem Beskiden-Hauptweg |
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Sonntag 18.08. Wanderung auf den Trzy Korony (Drei Kronenberg)
Krościenko — Bańków Gronik 678 m 0:45 h — Pieniński Potok 678 m 0:05 h — Przełęcz Szopka 779 m 0:25 h — Trzy Korony 982 m 0:45 h — Polana Kosarzyska 824 m 0:45 h — Zamek Pieninski 0:15 h — Bańków Gronik 678 m 0:45 h — Burzana 724 m — Czertezik 772 m — Przełęcz Sosnów 655 m 0:15 h — Krościenko 1:00 h 13 km 5 h
Knabenchor, Drei-Kronen-Berg und die Heilige Kinga
Die 20 talentiertesten Fußballspieler im Alter von 8 bis 10 Jahren aus der Stadt Tarnów (Tarnau) hatten in unserer Pension ihr Quartier aufgeschlagen.
Ein vielstimmiger
Knabenchor begrüßte uns jeden Morgen zum Frühstück mit einem „Guten
Morgen“ gefolgt von einem „Guten Appetit“
Krościenko nad Dunajcem
mit seinen 4.500 Einwohnern ist das Zentrum des Pieninen-Gebirges. Mit uns machte sich ein nicht enden wollender Wanderschwarm auf den Weg zum Gipfel. Es waren in erster Linie Eltern mit ihren Kindern (im August sind traditionell in Polen Sommerferien) und ein jüngeres Publikum unterwegs zum Gipfel. Die Generation 55+ war außer uns kaum vertreten.
Zunächst geht der Weg ziemlich steil nach oben. An einer Abzweigung – jeder Wanderer muss an dieser Stelle vorbei – verkaufte eine Bäuerin selbstgemachte Buttermilch, Pflaumenkompott (mit sehr viel Flüssigkeit), geräucherten Schafskäse und geräucherten Ziegenkäse (Oszczypek). Am Przełęcz Szopka (Pass) konnten wir erneut das Massiv der Hohen Tatra sehen. Nach 2 Stunden Wanderung und einem Aufstieg von 560 m standen wir am Kassenhäuschen vor dem Gipfel des Trzy Korony (Kronenbergs).
Zum Betreten des Gipfels
muss man eine Gebühr entrichten. Über stählerne Treppen und Leitern und
Gänge – getrennt für Auf- und Abstiege – erreichten wir in wenigen Minuten
den Gipfel. Der Fluss Dunajec (Dunajetz) mit seinen unzähligen Flößen und Booten war gut zu erkennen. Auch das Rote Kloster lag unter uns. Eine Legende berichtet, dass „Bruder Cyprianus“ vom Roten Kloster aus mit einer Flugmaschine über den Trzy Korony (Drei Kronenberg) flog und anschließend in der Hohen Tatra am Bergsee Morskie Oko (Fischsee) abstürzte
Zum Rückweg wählten wir den blau markierten Wanderweg, der über das Zamek Pieninski führt. Bekannt ist diese Burg durch die Heilige Kinga, die mit ihren Klosterschwestern nach dem Einfall der Tataren 1287 hierher geflüchtet sein soll. Am Eingang zur Burg erinnert ein Denkmal an dieses Ereignis. Von der Burganlage sind nur Teile der Befestigungsanlage und der Zisterne erhalten.
Der blau markierte Weg führte wieder zurück auf unseren Aufstiegsweg, vorbei an der geschäftstüchtigen Bäuerin. Wir konnten nicht widerstehen und ließen uns die Buttermilch erneut schmecken.
Zunächst führte ein
breiter Weg auf einen Bergkamm. Bald verengte er sich zu einem
schmalen Pfad, der auf dem Kamm entlang führte.
Vom Czertezik -Aussichtpunkt konnten wir erneut in
das Dunajec (Dunajetz)
-Tal herabblicken.
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Weitere Bilder von dieser Wanderung
Die talentiertesten Fußballspieler aus Tarnów (Tarnau)
Zur Stärkung der Wanderer verkauft eine Bäuerin Buttermilch, Pflaumenkompott und geräucherten Käse.
Blick von der Aussichtskanzel des Kronenbergs auf den Dunajetz
Denkmal der Heiligen Kinga am Eingang zur Burg
Blick vom Czertezik - Aussichtsfelsen auf den Dunajetz -Durchbruch |
Montag 19.08. Floßfahrt auf dem Dunajec (Dunajetz)
Wohin, wenn man „muss“, Muscheln am Hut und gebrochenes Keuschheitsgelübde
Das eigentliche „Highlight“ in
Krościenko nad Dunajcem ist eine Floßfahrt auf
dem Dunajec (Dunajetz) Der Fluss bildet die Grenze zwischen Polen
und der Slowakei. In Jahrmillionen hat der Fluss eine tiefe Rinne in das Pieninen-Gebirge gegraben.
Gleichzeitig mit uns
erreichten 2 Busse mit etwa 100 Flößern, erkennbar an ihren Goralenhüten
und farbigen Jacken, den Parkplatz.
An alles war gedacht ….
Am Ankerplatz standen etwa 10 Flöße zur Abfahrt bereit. Jedes Floß kann mit 12 Personen besetzt werden.
Gleich mehrere Flöße
legten zur gleichen Zeit ab und erst in der Mitte des Flusses Dunajetz
bildete sich eine große Kette von Flößen. In der Vergangenheit hatten die Bewohner der Bergregion (Goralen) Holzflöße über die Weichsel bis an die Ostsee transportiert. Bei jeder erfolgreichen Tour steckten sich die Goralen eine kleine Muschel an ihren Hut. Heute gibt es überall in der Region Hüte mit einem Muschelkranz zu kaufen (ab 7,50 €). Die 2 Flößer steuern mit langen Holzstangen vorne und hinten das Floß sicher durch die Stromschnellen.
Der Bug-Flößer
wies auf die Sehenswürdigkeiten der Strecke hin, so auf die majestätischen
Drei Kronen-Bergzinnen, die wir am Tag zuvor bestiegen hatten, auf das
Rote Kloster auf der slowakischen Seite (hier lebte der:
und auf die
Felsengruppe der 7 Mönche, die es mit dem nicht so genau nahmen. Besuchten doch alle Mönche gleichzeitig die Nonnen auf der polnischen Seite. Und zur Strafe wurden sie in Felsen verwandelt. An zahlreichen Stellen entlang des Flusses suchten Menschen Abkühlung an diesem schwülen Tag. Außerdem waren an diesem Tag auch zahlreiche Paddel- und Raftingboote unterwegs.
Nach 2 ½ Stunden beendeten wir im Kurort Szczawnica die Floßfahrt. Eigentlich wollten wir uns noch die Innenstadt mit ihren Häusern im Schweizer Stil ansehen. Bei diesen hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad nahmen wir aber lieber den nächsten Bus zu unserem Hotel.
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Landkarte über den Dunajec-Grenzfluss
Ablegestelle der Flöße im Ort Sromowce Wyżne Kąty.
Mit Holzstangen steuern 2 Goralen die aus 5 Holzkähnen zusammenge-bundenen Boote.
Der Kronenberg mit seinen 3 Zinnen.
Das Ziel der Floßfahrten ist der Kurort Szczawnica
Der Kurort Szczawnica |
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Dienstag 20.08. Wanderung durch das Biała Woda (Weißwasser) und Wąwóz Homole Jaworki — Biała Woda — Przełencz Rodziela 862 m — Sedlo pod Vysokými Skalkami 970 m (Abzweigung nach Ruźbachy Kúpele) — Wysoka 1.050 m — Wąwóz Homole — Jaworki 14 km
Oszczypek-Käserei, Homole-Canyon und verspätete Regenschauer
Nach den hohen Temperaturen in den letzten Tagen sollte sich heute eine Regenfront mit Gewitter und Starkregen über ganz Polen ausbreiten. Trotz dieser schlechten Wettervorhersage packten wir unsere Tagesrucksäcke mit Regenjacken, Schirmen und Ponchos und fuhren über Szczawnica zum Ortsende von Jaworki. Wir nahmen den gelb markierten Weg durch das Biała Woda (Weißwasser)-Tal. Die Landschaft erinnerte uns an das Allgäu, auf der offenen mit Gras bewachsenen Landschaft weideten Kühe mit Glocken um den Hals. An einer Oszczypek-Käserei machten wir eine Rast und schauten den Hirten bei der Käseherstellung zu. Über einer Feuerstelle in einer Hütte wurde Milch bei gelegentlichem Umrühren erhitzt. Die gleiche Feuerstelle räucherte Käserollen an der Decke. Die Wände und Decken der Hütte waren durch das Käseräuchern schwarz gefärbt. In dem anschließenden kühleren Vorratsraum hingen mehrere prall gefüllte Leinensäcke mit Quark. Nach 80 Minuten erreichten wir den Bergkamm. Grenzsteine mit der Aufschrift „P“ und „S“ wiesen darauf hin, dass hier die Grenze zwischen Polen und der Slowakei verläuft.
Auf dem blau markierten Grenzweg wanderten wir westlich in Richtung Szczawnica bzw. zum Fluss Dunajetz. An mehreren Stellen waren noch Betonpfähle zu sehen. In der sozialistischen Zeit waren hier Hinweisschilder angebracht, die Wanderer davor warnten, die Staatsgrenze zu übertreten.
Nach weiteren 2 Stunden erreichten wir unterhalb des kegelförmigen Aussichtsberges Wysoka einen grün markierten Weg, der zurück ins Tal führte. Ein sehr steiler, rutschiger Weg erforderte höchste Aufmerksamkeit. Wundern musste man sich, dass so viele Ausflügler, teilweise mit kleinen Kindern, auf dem Weg zum Wysoka Aussichtsberg aufstiegen. Die Zahl der Wanderer nahm in der Wąwóz Homole (Homole – Schlucht) zu. Der Besucherstrom war so groß, dass wir an Engstellen manchmal warten mussten. Die 800 m lange Homole-Canyon ist ein Naturschutzgebiet mit 120 m hohen Kalksteinwänden. Ein Bach schuf zahlreiche Wasserfälle, die jedoch nach der langen Trockenheit ziemlich mickrig aussahen. Zahlreiche Leitern und stählerne Brücken erleichtern den Weg durch die Schlucht.
Kaum im Hotel
angekommen, begannen die schon für den Vormittag angekündigten
Regenschauer. Aufgrund der guten Erfahrung gingen wir erneut zum Abendessen in das 800 m vom Zentrum von Krościenko nad Dunajcem gelegene Koliba Restaurant U Walusia.
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Das Biała Woda (Weißwasser) -Tal
An der Decke der Käserei werden Käserollen zum Räuchern aufgehängt.
Wanderweg entlang der polnisch-slowakischen Grenze
Das beste Restaurant im Stil einer Koliba, das "U Walusia" |
die polnische Zips nach Zakopane
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