Krivánska Malá Fatra (Nördliche Mala Fatra), Slowakei

 

 

 

 

 

Wanderbericht Slowakei Etappe 1 Wandersymbol für Wanderberichte

Vom Javornikgebirge (SK) bis zur Kleinen Fatra (SK)

Im Jahre 2005 auf dem europäischen Fernwanderweg E3 - aufgezeichnet von Felix

 

Sonntag, 21.08.
Kasárne  ―  Považská Bystrica (Waagbistritz)

Javorníky (Javornikgebirge)

Beim Frühstück hatte jeder eine riesige Portion Butter vor sich stehen, eine einzige hätte für unsere fünfköpfige Gruppe Auf dem Gipfelpfad zum Berg Javornikausgereicht. Wir stiegen auf einem Pfad hinauf zum Gipfelkreuz des Velký Javornik, 1.072 m hoch.
Eine Gruppe Heidelbeersucher und beste Fernsicht erwartete uns oben am Gipfelkreuz. Weiter führte uns dann ein schöner Waldweg leicht hangabwärts. Große Wälder sind der größteDas Gipfelkreuz vom Berg Javornik Reichtum im Javornik-Gebirge. Die Fichte ist mit Abstand der am häufigsten vorkommende Baum. Waldkiefern, Buchen, Tannen, Birken sowie Ebereschen bereichern das Landschaftsbild zusätzlich.
Auch zahlreiche wertvolle und geschützte Pflanzen wie z.B. Enzian, slowakische Kuhschelle, Weißer Silberwurz, Silberdisteln und der Blaue Eisenhut stehen am Wegesrand. Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Er enthält vorwiegend in den Knollen, aber auch sonst in der ganzen Pflanze das stark wirksame Alkaloid Aconitin. Schon 3-6 mg Aconitin können für einen Erwachsenen tödlich wirken. . In der Antike und im Mittelalter waren Giftmorde mit Aconitin sehr häufig, es war damals das am meisten gebrauchte Mordgift. Auch der römische Kaiser Claudius und Papst Hadrian IV. sollen mit Eisenhut vergiftet worden sein. Aconitin wurde von vielen Kulturen als Pfeilgift gebraucht, so auch im 15. Jh. von den Mauren während ihrer Kämpfe gegen die Spanier. Im alten Griechenland richtete man Schwerverbrecher mit dem Gift hin, da der Tod mit Aconitin besonders grausam ist. Medizinisch wird der Eisenhut heute bei Nervenschmerzen, Rheumatismus und Herzbeutelentzündung eingesetzt. Da die Dosierung mit Pulver, Tinktur und Salbe unsicher ist, verwendet man immer mehr das reine Aconitin. Zweimal grüßten uns Eisenhüte am Wegesrand und mancher Wanderer geht vorbei, ohne dieses teuflische, aber auch segensreiche Kraut zu kennen. 

An einer 5-Wege-Kreuzung waren wir plötzlich mit unserem Latein am Ende. Das E3-Wegzeichen war unauffindbar. Kurz darauf kam aus dem Dickicht ein Pilzsammler mit einem T-Shirt mit einem Logo einer Mannheimer Versicherung. Er hatte ein Prachtexemplar eines Steinpilzes gefunden. Auch er konnte uns nicht helfen.
Unser Wanderführer Wolfgang hatte wieder einmal den richtigen Riecher: Nach seiner Idee musste der Weg geradeaus der richtig sein. So war es dann auch.
Die gesamte weitere Tagesstrecke auf diesem Teilabschnitt des E3 erwies sich jedoch als ständige schwierige Suche nach dem richtigen Weg. Wegzeichen lagen öfters abgerissen am Boden oder fehlten gänzlich. Außerdem war der schmale Kammweg teilweise mit Brombeerranken und anderem Gebüsch zugewachsen. Dank sei einem unbekannten Motocrossfahrer, der eine große Wegstrecke befahren und damit „vorgespurt„ hatte. Selbst unser mit einem „inneren Naturkompass“ ausgestatteter. Die zuständigen slowakischen Wegewarte sind jedoch dringend aufgefordert, schnellstens anderen E3-Wanderern die Suche zu erleichtern.
Wenigstens konnten wir in der völlig abgelegenen und einsamen Gegend zwei Hirschkühe bei der Flucht beobachten. Die letzten vier Kilometer Abstieg auf einem Holzstammschleifweg erwiesen sich als schwierig zu laufen. Nur schräg konnte der Wanderschuh in dem harten ausgehöhlten Kalkschieferweg aufsetzen. Viele Gesteinsbrocken machten das Gehen zusätzlich schwierig.

In Štiavnik fuhren dann mit dem Bus über Bytča (Großbitsch) nach Považská Bystrica (Waagbistritz). Vorbei ging die Fahrt an dem Fluss Váh (Waag), einem großen Stausee und einem im Bau befindlichen schiffbaren Kanal. Auch der Neubau einer großen Autobahn war zu sehen. Hierzu werden die EU-Gelder verwendet.
Die Slowakei gilt ja als Musterknabe der EU, was das Wirtschaftswachstum betrifft. Die Malá Fatra wird durch den Fluss Váh (Waag) in zwei Teile gespalten. Im Laufe der Millionen grub sich der Váh (Waag) tief in das Kalkgestein. Auch der erste Handelsweg in diesem Gebiet passte sich dem Flussdurchbruch an und bewahrte sich die ursprüngliche Routenführung bis heute. In Považská Bystrica (Waagbistritz) übernachteten wir im Hotel „Manin“ im siebten Stock. Das Hotel liegt an einer stark befahrenen Durchgangsstraße und die ganze Nacht über war starker Verkehrslärm zu hören. Im asiatischen Restaurant im obersten Stock des Hotels erhielten wir abends zuvor noch ein gutes Nachtessen.

Wanderetappe 18 km

Wanderverlauf
ist zu sehen auf der
Landkarte

Unterkünfte und Wanderstrecke

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Gipfelkreuz
vom
Velký Javornik,
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blauer Eisenhut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein slowakischer Pilzsucher trägt ein T-Shirt mit einem Logo aus unserer Heimat

Montag, 22.08.
Považská Bystrica (
Waagbistritz)
/ Vrchtepla ― Rajec (Rajetz)

Súľovské vrchy (Sulower Felsen)

Ein Taxi brachte uns morgens nach Vrechtepla. Der Himmel war zwar bedeckt, aber noch war es trocken. Ein alter Mann auf Krücken grüßte uns neugierig und am Ortsrand begegnete uns eine Gruppe Frauen, die einen Wiesenhang von Gebüsch und hohem Gras säuberten. Alle sprachen deutsch und lachten uns zu. Durch Wiesengelände ging es bequem aufwärts voran.

Oberhalb des Ortes VrechteplaVon einer Anhöhe aus blickten wir zurück auf das Dorf und die dahinter liegenden Berge der Malá Fatra (Kleine Fatra). Auf einer Bergwiese graste eine Schafherde. Darunter befanden sich auch Ziegen mit Glocken um den Hals. Weiter unten am Waldrand lag der Schäfer mit seinem Hund im Gras. Fotografiert werden wollte er nicht, meinte aber, es werde heute noch schlechtes Wetter geben. Abwärts gesellte sich bald ein Bach neben unseren Weg und sein munteres Plätschern begleitete uns bis zur Chata Súľov.
Hinter einer Teerstraße sahen jetzt steile Felszinnen Die Sulower-Felsen sind erstmalig zu sehen– die
Súľovské skaly (Sulower Felsen) – auf uns herab. Der Hund einer slowakischen Bergführerin, die gerade eine Gruppe Bergwanderer begrüßte, begleitete uns den steilen Pfad nach oben. Treppen und Holzgeländer erleichterten den Aufstieg. Recht bald hatten wir die ersten Aussichtspunkte auf den Felsen erreicht und genossen die grandiose Fernsicht. Weiter ging es zum Bukové lesy, zum Gotická braná (Gotischen
Tor). Rechts und links des Felsenpfades befanden sich steile Abgründe. Teilweise kletterten wir jetzt sogar eiserne Leitern hinauf zur Burgruine Súľov. Gerade als ich dabei war, uns ins Gipfelbuch einzutragen, begann es heftig zu regnen. Felix trägt uns in das Gipfelbuch an der Sulower Burgruine ein
Über Leitern führte der Weg auf der anderen Bergseite wieder hinunter.  Unten angelangt, marschierten wir gleich wieder einen anderen Berg hoch und hier immer wieder eine Anhöhe hinauf und wieder hinunter. Aussicht war jetzt keine mehr vorhanden. Nebel zog auf. Der Weg war zum Teil mit jungen Buchen überwuchert. In den nassen Büschen konnte ich den Schirm nur sporadisch einsetzen und war bald völlig durchnässt. Nach einem Wechsel des Unter- und Oberhemdes fühlte ich mich gleich wieder wohler. Da es durch den vielen Regen immer rutschiger und glatter wurde, geriet der Abstieg zu einer Rutschpartie. Auch der verschlammte, steinige, mit tiefen Rinnen ausgestattete Weg über den Berg Žibrid war aufgrund der Wetterverhältnisse nicht möglich. Deshalb ging unsere Wanderung zum Ort Zbyňov.

Ein Bier in einer kleinen Gaststätte in Zbyňov war nach den Anstrengungen eine Wohltat. Aufregung dann an der Bushaltestelle. Pünktlich hatten wir uns hier eingefunden. Auch der Bus kam pünktlich, hielt aber an einer 100 m entfernten Kreuzung, ließ die Fahrgäste aussteigen, wendete und fuhr davon. Hinterher laufen, lautes Rufen – alles war vergeblich. Der Bus war fort und es fuhr heute keiner mehr in das 4,5 km entfernte Rajec (Rajetz). Hungrig und durchnässt hätte uns an diesem Abend der Busfahrer nicht in die Hände fallen dürfen.
Schon hatten wir uns innerlich mit dem gut einstündigen Weiterweg auf Teerstraßen abgefunden, da hielt direkt gegenüber ein Lieferwagen. Ein junger Fahrer stieg aus und holte in einem Haus Holzstiele für Spaten und Schaufeln. Ich fragte ihn, ob er uns mit nach Rajec (Rajetz) nähme. Er war einverstanden. Wolfgang und Harald quetschten sich vorne auf den Beifahrersitz. Klaus, Eugen und ich setzten uns hinten auf die geladenen Holzstiele. Jedes Schlagloch spürten wir deshalb doppelt. Zehn Minuten später befanden wir uns aber in unserem Hotel „Kľak“ in Rajec (Rajetz). Ein heißer Tee mit Slibowitz weckte wieder unsere Lebensgeister.

Die ganze feuchte Kleidung wurde aus dem Rucksack im ganzen Zimmer und im Bad zum Trocknen aufgehängt und ausgelegt. Selbst unser Wanderführer, mein Zimmerpartner, hatte heute ebenfalls nasse Sachen. Heizung gab es keine, insofern war der Trocknungseffekt über Nacht gering. Besonders meine Jeanshose und Jeanshemden sind für eine solche Tour völlig ungeeignet. Aufgrund der letzten beiden E3-Wanderungen im Riesen- und Altvatergebirge bei sonnigem, trockenen Wetter war für mich, eine Wanderung eine Woche lang nur im Regen, völlig ungewohnt. Goretexjacke, Schirm, gute Schuhe und auch Qualitätshosen reichen dafür nicht. Nur Funktionswäsche, transportiert Nässe von innen nach außen, verwenden, lautet der erste Grundsatz. Weiterhin sollte ein Regenponcho vorhanden sein, der auch den Rucksack abdeckt. Unterwäsche, Hosen, Hemden und Pullover werden jeweils getrennt in Plastikbeuteln im Rucksack untergebracht. Auch bei schwersten Regenfällen ist damit immer trockene Wäsche vorrätig.
Ein Problem bleiben die Schuhe. Wenn sich das Leder einmal mit Wasser voll gesaugt hat, hilft auch das Ausstopfen mit Zeitungspapier nicht mehr. Nasse Strümpfe sind die Folge.

 

Nächstes Jahr werde ich sicherlich besser ausgerüstet sein. Gerade der nächste Tag, an dem es „noch dicker kam“, ist dafür ein weiterer Ansporn.

Wanderetappe 25 km

 

Wanderverlauf
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Unterkünfte
und Wanderstrecke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

Das Topklettergebiet der Slowakei die Súľovské skaly (Sulower Felsen)

Dienstag, 23.08.
Rajec (Rajetz) ― Martinské hole (Martin'sche Heide)

Lúčanská Malá Fatra (Lutschauer Kleine Fatra)

Heute musste die längste Tagesstrecke bewältigt werden. Neun Stunden Wanderzeit ohne Einkehrmöglichkeit.
Die ganze Nacht über hatte es wieder stark geregnet. Bei bedecktem Himmel verließen wir kurz nach 08:00 Uhr das 6.100 Einwohner zählende Rajec (Rajetz). Etwa neun Kilometer Teerstraße marschierten wir im ebenen Gelände entlang. Bald begleitete uns wieder ein vom vielen Regen angeschwollener Bach. Wir passierten Holzstammlager und sahen Holzfäller bei der Arbeit. Urplötzlich hörte die Teerstraße auf und in einem Seitental begann ein sehr steiler, steiniger Anstieg. 580 m Höhenunterschied mussten von Rajec (450 m) bis zum ersten Ziel Sedlo pod Hnilickou Kýčerou (1.028 m) Wir machen nach dem Aufstieg eine Pause am Sedlo Hnilickou Kyceroubewältigt werden. Hier machten wir Rast an einem Lagerfeuerplatz. Ich war ganz durchgeschwitzt. Weiter ging es nun im strömenden Regen. Bald kamen wir an einen sehr steilen Hang, der zum Horná Lúka hinauf führte. Er war vom vielen Regen der letzten Tage völlig aufgeweicht und glatt. Der eigentliche Hangpfad war so glitschig, dass ich sofort drei Meter rückwärts rutschte, als ich hinauf wollte. Seitlich im Gebüsch mussten wir uns vom Zweig eines Busches zum nächsten hangeln, immer wieder rutschte man zurück. Der Aufstieg verlangte bei dem Regen und der Nässe jedem das Äußerste ab. Wieder trug ich uns ins Gipfelbuch ein. Der Regen wurde jetzt so stark, dass wir in eine Fichtenschonung flüchteten. Aber auch die Bäume konnten das viele Wasser nicht mehr abhalten. Es tropfte wie ein Wasserfall. Zehn Minuten hielten wir so durch, dann wurde es unangenehm kalt. Weiterlaufen hieß die Devise. Dadurch wurde einem bald wieder wärmer. Kleinere rutschige Auf- und Abstiege wechselten sich jetzt ab. Gelaufen wurde im 5-10 cm hohen ablaufenden Wasser des schmalen E3-Pfades, immer dem rot-weißen ZeichAbbrechen oder weitergehen - Entscheidung am Sedlo Marikovaen nach. Viele Steine und Baumwurzeln erschwerten noch das Marschieren. Nach einer weiteren Stunde waren wir an der Abzweigung Maríková (990 m) immer noch im strömenden Regen angelangt. Spontan wurde hier beschlossen, nicht in ein Seitental zum Herrenhaus Kunderad abzusteigen, sondern die geplante Tagesstrecke durchzuziehen.

 

Eine halbe Stunde später hörte wenigstens der Regen auf. Als wir einen Mischwald durchquerten, erreichten wir die alpine Zone. Der Pfad führte nun auf einer Hochgebirgswiese hoch zum höchsten Gipfel der Klaus im Nebel auf dem Gipfelweg kurz vor dem Velky LukaLúčanská Malá Fatra. Wanderführer Wolfgang im Nebel
Leider zog jetzt dichter Nebel auf, die herrliche Fernsicht auf die umliegenden Berge und in die Talkessel fiel aus.

Auf dem grasigen Gipfel des Veľká Lúka (1.476 m) wächst Knieholz. Stangen erleichtern die Orientierung für die Besucher.

 

Über moorige Wiesen und ein sehr Total verschlammte Wege am Berg Velka Lukaverschlammtes Teilstück erreichten wir den Sender Krížava. Glockengeläut machte uns auf eine große grasende Kuhherde mit Schafen aufmerksam. Über eine 2,5 km lange Asphaltstraße – mitten durch die vielen Kühe – erreichten wir dann das Hotel „Martinské hole“.
Skihänge und Skilifte prägen das Bild.

An diesem Tag waren wir dieKühe am Velka Luka - Im Hintergrund ist die Stadt Sankt Martin in der Turz zu sehen einzigen Gäste im Hotel und der warme Tee tat uns heute besonders gut. Da wir in den nächsten beiden Tagen über 1.700 Meter hinauf steigen mussten und auch einige Gratwanderungen zu bewältigen waren, wurde uns klar, dies war nur bei gutem Wetter möglich.

 

 

Wanderetappe 28 km

Wanderverlauf
ist zu sehen auf der
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Unterkünfte und Wanderstrecke

 

 

 

Mittwoch, 24.08.

Martinské hole ― Martin (St. Martin in der Turz) / Žilina (Sillein)

Es regnete Bindfäden die ganze Nacht hindurch und auch während des Frühstücks. Einstimmig beschlossen wir schweren Herzens die Tour 2005 abzubrechen. Besonders unser Wanderführer litt, es war das erste Mal in 30 Jahren, dass vorzeitig die Heimfahrt angetreten wurde. Wetterbesserung war aber auch in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Kurz darauf war er schon wieder als Cheforganisator tätig. Er saß am PC des Hotels und suchte im Internet Zugverbindungen von Martin nach Žilina (Sillein) heraus. Er hatte über das Jahr seine Slowakischkenntnisse enorm verbessert und unterhielt sich in dieser Sprache beim Empfang oder Abschied an den Hotelrezeptionen sowie bei Bestellungen im Restaurant.  Zugverbindungen, Hotelbuchungen, Streckenauswahl und Führungen waren wie immer „Erste Sahne“. Er bürgt einfach für Qualität. Wenn es auch nicht oft gesagt wird, wissen wir doch alle, was Wanderweg von der Martinske hole nach Martin - fast unpassierbarwir an ihm haben.

Der Abstieg nach Martin (Sankt Martin in der Turz) wurde richtig zum Alptraum.
Ständiger heftiger Regen, Riesenpfützen, Schlamm, Sturzbäche quer durch den Wald, ein kleiner Bach floss neben uns auf dem Weg, neun Kilometer können sich ganz schön hinziehen.

Kurz vor der Stadt sah ich dann in einem Bergbach noch eine Tschechische 14 Kronen Briefmarke mit der Abbildung einer WasseramselWasseramsel. Sie war jetzt bei diesem Wetter in ihrem Element und tauchte gut eingefettet trocken im Wasser nach Köcherfliegenlarven. 

Die letzten drei Kilometer konnten wir bis zum Bahnhof mit dem Bus fahren und hatten sofort Anschluss nach Žilina (Sillein). 

Žilina hat 87.000 Einwohner und ist die größte Stadt am Fluss Váh (Waag). Sie ist gleichzeitig das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der nördlichen Slowakei und einer der wichtigsten Verkehrsknoten des Landes auf der Hauptstrecke zwischen Bratislava (Preßburg) und Košice (Kaschau).
Vom Bahnhof aus mündet die Fußgängerzone in den ersten der zwei historischen Blick auf die Hl. Dreifaltigkeitskirche von Zilina. Links ist der Burian-Turm, der nicht mit der Kirche verbunden istPlätze Žilinas, benannt nach Andrej Hlinka. Die große Statue dieses Politikers und führenden Fürsprechers für slowakische Unabhängigkeit zwischen den Weltkriegen dominiert den Platz. Eine Treppe führt zur gotischen Kirche Hl. Dreifaltigkeit, einem Wahrzeichen der Stadt aus dem Jahr 1400. Neben der Kirche steht der 46 m hohe Burian-Turm aus dem Jahr 1530, der als Glockenturm dient.

Wir setzten uns spät nachmittags in eines der Cafés in den altertümlichen Arkadengängen am Mariánske námestie (Marienplatz), dem zweiten historischen Platz der Stadt. Die Grundmauern dDer Marienplatz von Zilinaes Marienplatzes stammen aus dem 14. Jh. Žilina war am Ende des 17. Jahrhunderts ein bedeutsames Zentrum des Handwerks. 16 Zünfte gab es hier. Viele der Handwerker waren die Nachkommen der dt. Kolonisten, die die Stadt im 13. Jh. gegründet hatten. Der Marienplatz besitzt einen quadratischen Grundriss und mehrere davon ausgehende Gassen und Straßen. Am Platz befindet sich u.a. das Rathaus, die barocke Jesuitenkirche mit zwei Türmen und das Jesuitenkloster. Inmitten des Areals steht eine barocke Mariensäule aus dem 18. Jh. und ein großer Brunnen. Der Mariánske námestie (Marienplatz) ist Flaniermeile,  Einkaufs- und Kommunikationszentrale – der Puls der Stadt.

45 Minuten hatte der Kauf der Rückfahrkarte für unsere Gruppe im Bahnhof Žilina (Sillein) an diesem Nachmittag gedauert. Immer wieder wurden Wolfgang neue Preise genannt. Das Bahnpersonal war absolut überfordert.

Am Spätnachmittag machten wir alle lange Gesichter. Harald konnte sein teueres Handy, unser "Not-Handy", nicht mehr finden. Harald hat alles auf den Kopf gestellt - aber es blieb verschwunden. Das haben wir alle sehr bedauert.
Wahrscheinlich hat es unerlaubt seinen Besitzer gewechselt.

 

In dem alten slowakischen Restaurant "Slovenská koliba" ließen wir den letzten Abend gemütlichausklingen.

Gastraum vom Restaurant Slovenska koliba in Zilina Unser letzter Abend im Gasthaus Slovenska koliba in Zilina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Wanderetappe: 9 km

Wanderverlauf
ist zu sehen auf der
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Unterkünfte und Wanderstrecke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Žilina (Sillein)

 

Sehenswürdigkeiten:

 

Národná ulica
(Fußgängerstraße)

 

Námestie Hlinka

 

Mariánske námestie
(Marienplatz)

 

Kirche Hl. Dreifaltigkeit

 

Burian - Turm

 

 

 

 

Donnerstag, 25.08.
Žilina (Sillein) ― Mannheim / Heidelberg

Gut mit Reiseproviant versehen traten wir um 08:37 Uhr die Heimfahrt von Žilina (Sillein) aus an. Der Zug fuhr anfangs am Fluss Váh entlang. In Bratislava (Preßburg) mussten wir umsteigen. Auf der Weiterfahrt nach Wien sahen wir schon große Flächen von der March und der Donau überschwemmt. In Wien-Simmering ging es mit der U-Bahn weiter zum Westbahnhof Wien. Mit dem IC kamen wir dann über Passau und Regensburg durch die großflächigen Überschwemmungsgebiete in Bayern. Um 24:00 Uhr lag ich dann wieder in meinem eigenen Bett. Medeved - slowakisch der Bär - wir sehen uns in den Karpaten!

Trotz des Reiseabbruchs fanden wir alle, die Wanderung 2005 war ein weiteres schönes Erlebnis.
Auch im Jahre 2006 werden wir erneut auf dem Internationalen Bergwanderweg Eisenach - Budapest (europäischer Fernwanderweg E3) unterwegs sein.

 

Žilina ab:       8:37
Bratislava    12:32
Wien-
Westbahnhof  14:30
Frankfurt      21:51
Mannheim    22:28
Heidelberg  22:44
 

 

 

 

 

 

Medved - slowakisch der Bär - wir sehen uns 2006 in den Karpaten!!

 

Diese Wanderung wurde von Felix aufgezeichnet - die Bilder stellte die Wandergruppe zur Verfügung.

 

Wanderbericht Slowakei Etappe 2

Fortsetzung der Wanderung

 

Wanderbericht durch Tschechien:
Von Olomouc (CZ) bis zum Javornik-Gebirge

 

 

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