Krivánska Malá Fatra (Nördliche Mala Fatra), Slowakei
Wanderbericht Slowakei Etappe 6Leutschau, die Perle der Zips und das Slowakische ParadiesIm Jahre 2007 auf dem Weitwanderweg in Richtung Budapest - aufgezeichnet von Felix |
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Montag 27.08.
Meister Paul
und eine Burg
Unter Arkadenbögen,
vorbei an einer Comenius-Gedenkstätte, gelangten wir ins Rathaus. Es ist
ein Renaissancebau, der zwischen 1550 und 1615 erstellt wurde. Ein Museum
zeigt Exponate zur
Geschichte der Stadt, u. a. Rüstungen, Waffen, Folterinstrumente, alte
Stadtkarten sowie keltische Funde. Im Sitzungssaal hängt ein Leuchter aus
Bergkristallen, ein ehemaliges Geschenk der Stadt Venedig. Der Geliebte der angesehenen und verheirateten Adeligen Juliana war Kommandant der kaiserlichen Truppen. In der Nacht des 13. Februar 1710 soll sie den kaiserlichen Truppen in Levoča Einlass gewährt haben. Damit habe sie angeblich ihre Heimatstadt verraten. Gedankt hat ihr der Liebhaber die Tat nicht, im Gegenteil, er ließ sie verhaften und am 25.09.1714 wurde sie auf kaiserlichen Befehl in Györ enthauptet. Vieles scheint jedoch an dieser Frauengeschichte bis heute zweifelhaft und widersprüchlich. |
Weitere Bilder von der Wanderung
Der Schandkäfig im Zentrum von Levoča
Eingang zum alten Rathaus von Levoča - heute ein Museum
Die "Weiße Frau"
von
Levoča ─
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Nach dem Rathausbesuch
führte uns Frau Palza in die gotische St. Jakobs-Kirche. Sie ist von
hochrangiger Bedeutung im Bereich der sakralen Kunst. Der dreischiffige
Bau mit Kreuzgewölbe
sowie
die Kapelle des hl. Georg errichtete man bis zum Jahr 1400. Der Turm ist
neugotisch, da der ursprüngliche 1848 durch Brand vernichtet wurde. Die
größte Sehenswürdigkeit im Inneren ist der Hauptaltar des hl. Jakob d.
Ä. Mit einer Gesamthöhe von 18,62 m ist er der höchste gotische Altar
auf der ganzen Welt. 1508-1517 wurde er von dem berühmten Holzschnitzer
Meister Paul aus Levoča
angefertigt. Zentrale Figuren des Altars sind die 2,47 m große
Gottesmutter mit Kind, der heilige Jakob 2,32 m und der hl. Johannes 2,30
m. Alle drei sind jeweils aus einem Stück Lindenholz geschnitzt. Die
meisten der schönen Epitaphe (Grabmal mit Inschrift) an den Kirchenwänden
sind der bedeutendsten Adelsfamilie
Levočas, den Thurzos,
gewidmet. |
Altes Rathaus mit seinen Arkaden in Levoča
Historische Häuser am Námestie Majstra Pavla (Meister Paul Platz) |
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Nach dem Stadtrundgang
fuhren wir dann mit dem Bus nach
Spišské Podhradie (Kirchdrauf)
zur
Spišský hrad (Zipser Burg).
Sie
ist mit über vier Hektar eine der größten Burganlagen Europas. |
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Die größte Burganlage in
Europa:
Blick vom Turm auf die Befestigungs-mauern der Zipser Burg
Der Ort Spišské Podhradie von der Zipser Burg aus gesehen. |
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Dienstag
28.08.
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Weitere Bilder von der Wanderung
Die Schluchten im Slowakischen Paradies sind nur mittels "Himmelsleitern" zu durchwandern
Der Thomasausblick im Slowakischen Paradies
Auf der Felsenterasse "Thomasausblick" |
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Vom Thomasausblick erfolgte dann der Abstieg zur Letanovský mlyn 513 m (Mühle). Zwei Romabuben wiesen uns auf eine Gaststätte in der Nähe hin. Kurz darauf kam aus dichtem Gebüsch ihr Vater. Er hatte ein großes und schweres Holzbündel aus Haselnussstangen quer auf dem Rücken. Weiter marschierten wir über eine ca. 25 m lange Holzblechbrücke, die durch Ketten gesichert ist. Wir hatten den Cañyon des Hornád-Durchbruchs erreicht. Der Fluss schlängelt sich mehrere Kilometer weit unter wild romantischen Felsformationen eng am Weg entlang durch die Schlucht. Am Beginn der Schlucht Kláštorská roklina geht es weg vom Hornád, einen durch Ketten, Seile, Steigeisen und Blechsteige gesicherten Steig hinauf. Dieser Wanderweg durfte nur von unten nach oben begangen werden. Wir begegneten einigen Wanderern, die ebenfalls die Schlucht durchwandern wollten. Längere Zeit bergauf und bergab mit immer neuen körperlichen Anstrengungen, Springen, Rutschen, Ziehen, Klettern, Gleichgewicht halten, sorgten für höchsten Wandergenuss. Bald folgte der Pfad einem Wildbachlauf steil aufwärts, gekennzeichnet durch eine grüne Markierung. Dreimal mussten innerhalb kurzer Zeit 15 m lange Eisenleitern in dem terrassenförmig ansteigenden Bachbett hinaufgeklettert werden. Große abgestorbene Baumstämme lagen im Weg und ließen die Wassergewalt im Frühling nach der Schneeschmelze erahnen. Nachdem noch einige weitere kleinere Leitern bewältigt waren, gelangten wir auf eine Waldlichtung mit einer großen Bergwiese. Wir waren in Kláštorisko (770 m) angekommen. |
Das Cañyon des Flusses Hornád
Die Schlucht Kláštorská roklina ist nur in einer Richtung (von unten nach oben) zu begehen. |
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Im Bergrestaurant herrschte reger Betrieb und wir aßen auf der hölzernen Aussichtsterrasse zu Mittag. Etwas entfernt sah man die Ruinen eines ehemaligen Kartäuserklosters, das um das Jahr 1305 entstanden war. 1543 wurde es zerstört, nachdem die Mönche es verlassen hatten.
Auf dem Weg zurück
übernahm ein blaues Zeichen die Führung. Immer wieder gab es schöne
Aussichtsstellen. Nach einer halben Stunde, immer im Kiefernwald, ging es
Ketten gesicherte
Serpentinenpfade
hinunter zum tief eingegrabenen Wildbach. Bergab ist man ein Drittel der
Zeit schneller als bergauf. Dafür geht der Abstieg aber „mehr in die
Knie“. Schon eine weitere halbe Stunde später
standen wir unten auf einer kleinen Stahlblech-Brücke über dem glasklaren
Wasser des Hornád (Biely potok-ústie) 510 m. Weiter liefen wir dann auf
einem bequemen breiten Naturlehrpfad immer am Wasser entlang. Kurz darauf
zeigte sich links oben wieder die Thomasfelsenterrasse. Winzig klein sahen
die Leute darauf aus. Sehr angenehm empfanden wir die frische, kühle Luft
hier unten im Tal.
Damit war das eigentliche Wandern der
Sommertour 2007 beendet, da in den restlichen beiden Tagen nur noch
Besichtigungen in Bratislava und Wien bevorstanden.
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Die Wanderwege im Slowakischen Paradies sind durch Steigeisen und Ketten gesichert
Unsere Penzión Lesnica im Ort Čingov |
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Mittwoch
29.08.
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In der Altstadt von Bratislava: Restaurant und Pension Portus
Dóm sv. Martin (Martinsdom) mit der Kopie der Stephanskrone auf der Turmspitze |
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Nach der Dombesichtigung schritten wir über Steinstufen hinauf zum Wahrzeichen der Stadt, der viertürmigen Burg, einem gewaltigen kantigen Bollwerk. Oben mussten wir uns erst einmal satt sehen an der herrlichen Aussicht auf die Altstadt mit den Kirchen und die Donau mit den Brücken und Schiffen. Aber auch die größte Trabantenstadt des Landes, Petrázalka mit etwa 130.000 Bewohnern, war zu sehen. Heute befinden sich in der Burg verschiedene Museen, auch das Nationalmuseum der Slowakei.
Der Präsident und die
Parlamentsmitglieder nutzen das historische Gemäuer zu
Repräsentationszwecken. Schon um das Jahr 2500 v. Chr. soll der Burgberg
besiedelt gewesen sein. Seither wechselten sich Stämme und Völker beim Bau
der strategisch günstig gelegenen Festung über der Donau ab. Der gotische
Burgpalast wurde ab 1430 für König Sigismund errichtet. Im 16. und 17. Jh.
wurde die Burg zur königlichen Schatzkammer, da Buda [-Pest] durch die
Türken bedroht wurde und deshalb nicht länger Königssitz sein konnte. Mehr
als ein Jh. hielten die Osmanen das heutige ungarische Staatsgebiet
besetzt und sie unternahmen immer wieder Beutezüge nach „Oberungarn“, wie
die Slowakei zum Unwillen der Slowaken damals genannt wurde, sogar bis in
die Tatra.
Burg und Dom
Bratislavas sind die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und für jeden
Slowakeitouristen empfehlenswert. Am Rande der Altstadt gibt es viele
Möglichkeiten, angenehme Stunden in Parks, am Donauufer oder in nahen
Ausflugslokalen zu verbringen.
Große Frachtschiffe
fuhren auch jetzt in der Dunkelheit unter uns vorbei. Im Lokal erwarteten
uns große Essensportionen, u. a. XXL-Schnitzel.
An den Wänden sind historische Gemälde aus dem Kaiserreich
Österreich-Ungarn. Nach dem Gaststättenbesuch schlenderten wir noch etwas
am Donauufer entlang und genossen den Blick auf Tausende von Lichtern der
Stadt.
Viele jugendliche
Zuhörer waren gekommen und genossen die Partystimmung. |
Bleiglasfenster im Dom von Bratislava
Die Burg von Bratislava aus der Nähe gesehen
Gedenkstein für Alexander Dubček im Burggarten von Bratislava.
Wandgemälde im Restaurant Leberfinger |
Donnerstag
30.08.
Schiffe unter Billigflaggen
Nach einem kurzen
Altstadtbummel
fanden
wir uns am Donauufer um 11:00 Uhr zur Abfahrt mit dem Katamaran nach Wien
ein.
Sehr rasch waren wir
aus der Stadt heraus und ländlich geprägte Ufer bestimmten die Aussicht.
Gelegentlich tauchten Burgen, Weinberge und kleinere Städte auf.
Kormorane, Enten und ab und zu ein Angler lauerten auf Beute. Auf dem
Fluss herrschte reger Schiffsverkehr. Schwer beladene und damit kaum aus
dem Wasser schauende Frachtkähne wechselten sich mit Containerschiffen und
Ausflugsbooten ab. Zweimal überholte uns ein Tragflügelboot. Große
russische Schubverbände passierten wir mit gedrosselter Geschwindigkeit,
die Namen „Kursk“ und „Irkutsk“ waren zu lesen. Ein Schlepper
schiebt ein oder zwei Frachtschiffe ohne Motor. Die so genannten Schiffe
unter Billigflaggen beherrschen heute den Schiffstransportverkehr auf der
Donau. Für mich war es die bisher schönste Tour auf der Wanderung „Eisenach – Budapest“ überhaupt gewesen. Das sehr abwechslungsreiche Wandern in der Hohen Tatra schien mir auf dem gesamten Wanderweg der Höhepunkt.
Höchstes Lob und
Dank gebührt wieder unserem Wanderführer, Cheforganisator und Lenker.
Im folgenden Sommer ist die Wandergruppe wieder auf dem E3-Weg in der Ostslowakei nahe der ukrainischen/polnischen Grenze unterwegs. |
Fahrt mit dem Katamaran von Bratislava nach Wien
Innenansicht vom Wahrzeichen Wiens, dem Stephansdom, von Wiener liebevoll "Steffel" genannt.
Johann
Strauß- Denkmal im Stadtgarten.
Schloss Schönbrunn -
Unser Wanderführer Wolfgang - ein ganzer Kerl mit Herzblut |
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Diese außergewöhnlich etwa 8 cm große Raupe hatten wir auf unserer Wanderung gesehen.
Dank von
Herrn Dugrillon haben wir inzwischen den Namen erfahren:
Es handelt
sich um die Raupe des
Weidenbohrers! |
7.
Etappe durch die Slowakei
Wanderung in der Ostslowakei
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Wanderbericht durch die Region Zips